Kleines Lexikon

 

Begriffe der Fotografie und ein kleiner Ratgeber

 

Kameratypen

 

Canon, Nikon, Olympus, Sony...?

Wer einsteigen will, hat die Qual der Wahl. Die meisten Kameras sind aber heute schon so gut, dass man mit jeder Kamera gute Fotos machen kann. Selbst Handykameras machen schon tolle Fotos... ähm... naja...

Canon, Nikon, Sony, gehören seit langer Zeit zu den Platzhirschen. Sollte einem die Bedienung einer dieser Kameras zusagen, kann man damit sicherlich nichts falsch machen.

Wer sich nicht entscheiden kann, guckt sich vielleicht auch mal im Bekanntenkreis um. Denn wenn jemad anderes schon Equipment hat, kann man sich vielleicht mal was ausborgen, oder tauschen.  Bei solch einem teuren Hobby ist das vielleicht mal hilfreich.

Ich habe übrigens seit über 30 Jahren Jahren das Canon-System.

 

Systemkameras

Unter den Profikameras mittlerweile Standard. Alles läuft elektronisch, bzw. digital. Der Sucher ist nun ein kleiner Fernseher und der Autofokus erfasst alles was man braucht. Auch Videos in hochauflösender Qualität und Zeitlupe sind möglich.

 

Spiegelreflexkamera (DSLR)

Die Spiegelreflexkamera hat, wie der Name sagt einen Spiegel eingebaut. Durch diesen sieht man im Sucher exakt das Bild, dass auf den Sensor treffen wird. Der Spiegel wird beim Auslösen hochgeklappt. Oldschool Fotografie, ... naja bis ca. 2020 noch Standard bei den Profikameras. Und auch heute noch weit verbreitet.

 

Kompaktkameras

sind in der Regel kleine Kameras mit einem geringeren Funktionsumfang und niedriger Bildqualität.

Noch zähle ich Handykameras auch dazu. Ja auch vom IPhone!

 

Bridgekameras

sind eine Mischung aus kleinen Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras mit fest eingebautem Objektiv. Vielleicht die beste Kamera für Hobbyfotografen, die eine einfache und nicht zu große Kamera für den Urlaub wollen.

 

360 Grad Kamera

Zur Zeit, mit einem menschlichen Budget erschwinglich, mit einer Auflösung von 4k (im gesamten Bild) eine sehr spaßige Kamera. Damit sind sogenannte Tiny Planets möglich, aber auch z.B. interaktive Rundumansichten in einem Raum, oder eine betrachtung per VR Brille.

Zur Zeit (06/2020) eine meiner Favoriten.

 

Drohne

Was für eine geile Erfindung. Leider nur sehr eingeschränkt nutzbar und bei vielen "Nichtfotografen" unbeliebt.

Aber der Funfaktor und die neuen Perspektiven sind großartig! Und wenn bald die Drohnen so klein und leise sind, dass sie niemand mehr bemerkt, wird sich vielleicht auch niemand mehr darüber aufregen. Wer weiß, ob Aliens nicht schon längst Drohnen, als Insekten getarnt, auf der Erde fliegen lassen?

 

Handy

Obwohl Handys auch immer besser werden, sind sie in Punkto Qualität, den richtigen Kameras noch weit unterlegen (meine Meinung Stand Juni 2020). Viedeos und Tageslichtaufnahmen sind ... ok. Wem Handy, oder Bridgefotos reichen, darf sich nicht wundern, wenn es für ein Poster vom Urlaubsort nicht reicht.

 

Sofortbildkamera

Um andere sofort zu Beglücken.

 

Vintage / Analog

Lochkamera, Fachkamera, Balgenkamera, Boxkamera,  Glasplatte, Nassplatte, Rollfilme, Dunkelkammer ...

Auf jeden Fall ein sehr entschleunigtes Fotografieren und ein Thema für sich.

Als ich im Jahr 2000 aus meinem Ägyptenurlaub wieder kam, hatte ich 14 Fotorollen im Gepäck und habe 3 Wochen auf die Entwicklung gewartet. Wahrscheinlich wurde damals der Begriff "Vorfreude" erfunden.

Das Wort Dunkelkammer kommt übrigens aus dem lateinischen camera obscura.

Es gibt auch ein Studienfach : Fotografie.

 

Objektive / Brennweiten

 

Brennweite
Die Brennweite besagt, mit welchem Abstand ein Motiv aufgenommen wird, mit welchem Abstand das Licht auf den Sensor trifft.

Die Brennweite die dem menschlichen Sehen in etwa entspricht und somit gerne für Portraitaufnahmen verwendet wird, liegt bei 50 mm.

Ein Teleobjektiv z.B. hat eine sehr hohe Brennweite (z.B. 200 mm, 600 mm und mehr), ein Weitwinkelobjektiv hat eine sehr kleine Brennweite (z.B. 10 mm oder 16 mm).

 

Mein erstes gutes Objektiv

Mein "Immer-drauf"-Objektiv ist mittlerweile ein 24mm bis 70mm Objektiv. Das hat allerdings nur mit der Qualität des Objektivs zu tun.

Ich würde als erste (nicht ganz so teuere) Anschaffung ein 24mm - 105mm Allrounder empfehlen. Dieser Brennweitenbereich, deckt viel ab und ist in den meisten Fällen, in denen es schnell gehen muss, ein guter Kompromiss, z.B. im Urlaub, oder bei einem Ausflug.

Portraits sind genauso super aufzunehmen, wie Landschaften oder Gebäude.

 

Makro

Von einer Makroaufnahme kann man sprechen, wenn z.B. das fotografierte Objekt, etwa in der größe 1:1 auf dem Sensor aufgenommen wird.

Hervorragend für geeignet für Insekten, Blumen, Münzen, Uhren, etc.

Ich habe ein 100mm Makroobjektiv (welches sich übrigens auch hervorragend für Portraits eignet).

Makrofotografie kann auch kompliziert werden. Bei Makroaufnahmen hat man nur einen sehr kleinen Schärfebereich. Wer z.B. eine Blüte von vorne bis hinten durchgehend scharf aufnehmen möchte, kommt um ein Stativ und eine Computernachbearbeitung nicht herum.

Es gibt auch die Möglichkeit, ein normales Objektiv mit einem Retroadapter, oder auch Umkehrring, verkehrt herum auf die Kamera zu setzen. Diese Adapter sind mit rund 20,- € wesentlich günstiger, als Makroobjektive. Zum Ausprobieren vielleicht ganz gut. Am besten eignet sich dafür ein Weitwinkelobjektiv. Allerdings wird auch die Vergrößerung wesentlich erhöht werden, die Verwacklungsgefahr steigt enorm und der Schärfebereich schrumpft erheblich. Ein sogenannter Makroschlitten ist eigentlich unentbehrlich.

 

Weitwinkel

Das ultimative Weitwinkel ist wohl heutzutage die 360° Grad Kamera.

Danach kommt das Fischauge, oder Fisheye, mit einer Brennweite von 8mm und einem 180 Grad Blick. Das ist schon ziemlich speziell.

Weitwinkelobjektive werden gerne in der Natur- und Landschaftsfotografie, aber auch in der Architektur- und Panoramafotografie benutzt.

Ein schönes Allround-Weitwinkelobjektiv, welches ich empfehlen kann ist das 16mm bis 35mm.

 

35 mm, 50 mm, 85 mm

Das sind die klassichen Portrait und Reportage Brennweiten.

50mm ist in etwa der Bereich, den auch das menschliche Auge sieht.

Mein absolutes Lieblingsobjektiv und die Königin aller Portraitlinsen, ist das 85mm Objektiv, mit einer Festbrennweite von F1.2., ist allerdings auch ein sehr teures Objektiv. Es gibt aber auch ein 50mm F1.2 für etwa 100,- €.

Objektive kann man natürlich auch sehr gut gebraucht kaufen, da sie sich kaum abnutzen.

 

Tele

Im allgemeinen gibt's hier nicht viel zu sagen.

Ein Teleobjektiv holt alles ran. Wobei ich jetzt bei einem 60mm noch nicht von einem Teleobjektiv sprechen würde.

Teleobjektive werden überwiegend in der Tier- und Sportfotografie eingestzt.

Das sehr beliebte 70mm - 200mm Objektiv wird auch sehr gerne in der Portraitfotografie eingesetzt.

Profiobjektive, mit z.B. 600mm oder 800mm, gehören zu den teuersten Objektiven überhaupt und können locker über 10.000€ kosten.

Es gibt aber auch sehr gute z.B. 600mm Objektive für unter 1000,- €.

 

Converter / Extender

das ist ein Zubehörteil für Teleobjektive.

Diese werden zwischen Kamera und Objektiv angebracht und verlängern die Brennweite um das 1,4 oder 2- fache.

 

Tilt-Shift

Auch diese Objektive sind sehr teuer und sind hauptsächlich in der Architektur- und Produktfotografie beliebt.

Anders als bei Weitwinkelobjektiven, können in der Architekturfotografie, mit dem Shiften z.B. stürzende Linien,

oder anders gesagt ein "Pyramiden-Effekt"  verhindert werden. Außerdem kann durch das Tilten der Schärfebereich, z.B. in der Produktfotografie, verschoben werden.

Ein relativ bekannter Effeckt, der dabei entstehen kann, ist der Miniatureffeckt.

Man kann aber auch z.B.  kleinere Objekte von vorne bis hinten scharf stellen.

Das Objektiv besitzt "Gelenke" und wird manuell eingestellt.

 

Lensbaby

Das Lensbaby wird gerne als Spaßlinse bezeichnet.

Eigentlich ein einfaches Tilt-ohne-Shift-Objektiv.

Man knickt hier das Objektiv ein und erhält dadurch einen speziellen Unschärfe-Effekt.

I like!

 

Zoom und Festbrennweite

Wenn bei einem Objektiv die Brennweite nicht verstellt werden kann, handelt es sich um eine Festbrennweite.

Diese Objektive haben den Vorteil, dass größere Blenden eingebaut werden können und dadurch der Unschärfebereich höher ist, was zum Beispiel bei Portraits gewollt ist. Außerdem kann mit größeren Blenden, besser in dunklen Situationen fotografiert werden; es fällt mehr Licht rein. In sehr hellen Situationen allerdings kann es auch zu Überbelichtungen führen, z.B. bei Sonnenlicht. Das kann aber wiederum mit Verschlusszeiten korrigiert werden.

 

Einstellungsmöglichkeiten

 

Die Blende
befindet sich im Objektiv. Sie läßt sich in Stufen öffnen und schließen.
Je offener die Blende ist (z.B. 1,8 oder 4), desto mehr Licht fällt in das Objektiv und desto mehr Tiefenunschärfe gibt es. Das Motiv wird also bei einer offenen Blende vom Hintergrund freigestellt. Motiv scharf – Hintergrund unscharf.
Je kleiner die Blende ist (z.B. 16 oder 22), desto schärfer wird das Bild von vorne bis hinten.
Man kann sich das vielleicht mit dem zukneifen der Augen veranschaulichen. Wenn wir etwas scharf sehen wollen, kneifen wir die Augen zusammen, also unsere Blende, das Augenlid, schließt sich. Es kommt auch weniger Licht rein und es kann sein, dass das Bild zu dunkel wird. Je offener die Blende, desto teurer das Objektiv.

Die Verschlusszeit
Mit der Verschlusszeit kann man regeln wie lange Licht einfällt. Je länger die Verschlusszeit, desto mehr Licht fällt in das Objektiv, auf den Sensor. Je länger der Sensor belichtet wird, desto heller wird also das Bild.
Mit der Verschlusszeit kann man Bruchteile einer Sekunde einfrieren und z.B. bei einem Springbrunnen, jeden einzelnen Wassertropfen sichtbar machen. Oder man kann mit einer langen Belichtungszeit z.B. einen Wasserfall wie einen Samtvorhang aussehen lassen. Ist die Kamera bei einer langen Belichtungszeit aber nicht genug stabilisiert (Stativ), verwackelt die Aufnahme.

 

Brennweite

Darüber gibt es hochwissenschaftliche Berechnungen.

Aber das ist ungefähr der Abstand, zwischen dem Linsenglas und dem Sensor (bzw. Fokus).

Damit stellt man in erster Linie den Abstand zum Motiv ein. Damit können aber auch Tiefenschärfeeffekte beinflusst werden.


Iso (früher Asa)
Mit der Isoeinstellung kann man das Licht künstlich heller machen, den Sensor empfindlicher machen. Je mehr Iso eingestellt wird, desto heller wird das Bild. Allerdings erhöht sich damit auch das sogenannte Bildrauschen, das Bild wird pixeliger und unschöner. Ziel sollte es sein, mit der niedrigsten ISOzahl zu fotografieren, meistens 100.

Die Einstellung der genannten Funktionen bestimmt letztlich die Helligkeit und die Schärfe eines Bildes.

 

Klugscheißerinfo am Schluß:

Am allerwichtigsten ist aber der Fotograf hinter der Kamera!

„Der Gebrauch einer Kamera ist ähnlich der eines Messers:

Man kann damit Kartoffeln schälen, aber auch eine Flöte schnitzen.”
Erich Kahlmeyer